Babydoll

Babydoll – das luftige Nichts

Das Babydoll kam 1956 in Mode. Dabei handelt es sich um ein Nachthemd, dass seine Popularität einem Film verdankt.

Unglaublich aber wahr – das Kleidungsstück wurde nach der gleichnamigen Hauptfigur des US-amerikanischen Spielfilms Baby Doll – Begehre nicht des anderen Weib aus dem Jahr 1956 benannt. Der kleine Unterschied ist nur die Schreibweise.

Im Film trug die Hauptdarstellerin Carroll Baker einen sehr leichten Pyjama. Er bestand aus einem kurzen Pumphöschen und einem weiten, leicht A-förmig und lose geschnittenen Oberteil mit Puffärmel. Die Puffärmel sind nicht mehr Standard, aber die neuen Variationen haben auch ihren Reiz.

Heute versteht man unter Babydoll nur noch das luftige Oberteil. Die Form ist unverändert geblieben. Oberherum besteht es aus leicht abgesetzten Körbchen. Der untere Teil ist wie ein Rock geschnittenen ist.

Babydoll – geeignet für jede Frau

Das Schönste bei Babydolls ist aber, dass sie bei allen Frauen gut aussehen. Dank des Schnitts und der Form werden so manch überflüssige Kilo perfekt kaschiert. Und die Trägerin erstrahlt in ihrer persönlichen Anmut.

Der Film, mit dem alles begann

Baby Doll – Begehre nicht des anderen Weib ist ein US-amerikanisches Filmdrama aus dem Jahr 1956. Regisseur Elia Kazan nahm sich das Theaterstück 27 Wagen voll mit Baumwolle von Tennessee Williams als Vorlage.

Der grobschlächtige Hauptdarsteller Archie Lee Meighan (Karl Malden) lebt im Süden der USA. In einer Kleinstadt wohnt er gemeinsam mit seiner Frau „Baby Doll“ (Carroll Baker) und seiner alten, geistig verwirrten Tante Rose.

Bis jetzt wurde die Ehe noch nicht vollzogen. Der Baumwollfarmer musste seinem Schwiegervater versprechen, nicht vor dem 20. Geburtstag Hand an seine jugene Braut anzulegen. Dies ist nun schon drei Jahre her. Und am nächsten Tag soll es soweit sein.

Die Baumwollmühle vo Meighan steht still. Wirtschaftlich steht er kurz vor dem Bankrott. Er ist Alkoholiker und hat auch einen Schuldigen für seine Misere. Silvia Vacarro (Eli Wallach) soll am Misserfolg Schuld sein.

Silva Vacarro ist ein zugewanderten Sizilianer , der ein erfolgreiches Pflanzersyndikat gegründet hat. Als die auf Raten gekauften (und nicht bezahlten) Möbel abgeholt werden, zündet Meighan aus Wut das neue Gebäude von Vacarro an. Dieser findet den Brandstifter und besucht ihn in seinem heruntergekommenen Landhaus.

Archie Lee lädt ihm zum Essen ein und Vacarro gaukelt ihm vor mit ihm Geschäfte machen zu wollen. In Wirklichkeit flirtet er aber mit Baby Doll, um an Informationen zu kommen. Baby Doll fühlt sich zu ihm hingezogen und das Schicksal nimmt seinen Lauf.

Von Baby Doll zu Babydoll – der Skandal

„Ein bis zur grellen Neige ausgekostetes Spiel mit gehemmter ­Begierde, unreifer Sexualität und böswilliger Verführung„, so beschreibt das Filmportal film.at das Meisterwerk.

Und dieses Spiel von Begierde und sexueller Spannung hat schließlich dazu geführt, dass die verführerische Kleidung der Hauptdarstellerin den Namen „Babydoll“ übernommen hat.

Mit dem Hipe zog das Nachthemd in die eigenen vier Wände ein. Vor allem auch deshalb, weil er zu einem der größten Skandalfilme in der US-Geschichte wurde.

Die Kirche rief wegen der Darstellung sexueller Themen zum Boykott auf. Demonstranten belagerten Kinos und wollten Vorführungen verhindern. Die Gerichte wurden mit unzähligen Klagen konfronitiert. Einige einstweiligen Verfügungen wurden verhängt. Während Vorstellungen gingen Bombendrohungen ein, die zur Räumung von Kinosälen führten. Vielen Kinobetreibern wurden die Unannehmlichkeiten zu groß und nahmen den Film aus dem Programm.

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Babydoll Kleid – ein Aufspringen auf den Trend

1957 wollte der Couturier Jacques Griffeschaffte auf den Trend aufspringen und schuf das alltagstaugliche Babydollkleid. Er gab dem Nachthemd ein paar Zentimeter mehr Länge. Dadurch wurde aus dem Hemdchen ein kurzes Kleid für heiße Tage.